Die Erforschung von Farbe und Form
in einem fest begrenzten formalen Rahmen ist der Ausgangspunkt der Werkreihe mit dem Titel „archtypes of concrete art “. Sechs Motive in jeweils sechs Farb-Varianten werden in 36 großformatigen Bildern mit den Maßen 170 x 170 cm durchdekliniert. Die Variationen bieten die Möglichkeit, den Aspekten der Form- und Farbgebung nachzuspüren. Warum wirkt die gleiche Farbzusammenstellung in einer anderen Formgebung so anders?

6x 170x170cm Acryl auf Holz
Die Inspiration zu diesem Projekt,
kristallisierte sich für Darko C. Nikolic im Laufe der Zeit aus der Erkenntnis heraus, dass ihm bei seiner Arbeit immer wieder Gruppen von miteinander verwandten Motiven begegneten, die trotz ihrer Reduktion eine enorme Kraft entfalten. Fasziniert von den unterschiedlichen Facetten der Farb- und Formwirkungen keimte die Erkenntnis auf, dass nur ein Vergleichssystem ein umfassendes Verständnis ermöglichen kann.

Durch ein auf das menschliche Maß bezogenes Bildmaß kann der Betrachter nicht nur eine optische Erfahrung machen, sondern auch ein körperliches Erlebnis, welches sich wiederum auf die psychische Wahrnehmung auswirkt. Bereits der amerikanische Maler Barnett Newman erkannte das Potential einer Farbe, die das gesamte Gesichtsfeld des Betrachters ausfüllt und zollte ihr 1966 in der 243 x 543 cm großen Ikone der Farbfeldmalerei „Who’s Afraid of Red, Yellow and Blue“ Tribut. Bei Darko C. Nikolic tritt die Farbe nun in das Wechselspiel mit reduzierten Formen und seriellen Wiederholungen, wodurch das Motiv in seiner Farbigkeit in den Vordergrund tritt.

Alle Motive sind keine Neuerfindungen,
sondern entspringen der kunstgeschichtlichen Tradition. Sie bilden die Grundthemen Konkreter Kunst und finden sich über die Jahrzehnte im Werk von Künstlern wie Agnes Martin, Frank Stella, Bridget Riley und Gerhard Richter. Keiner dieser Künstler hat jedoch bislang versucht alle dieser Motive konsequent in Kombination mit einer kalkulierten Farbigkeit durchzuspielen.

„Archetypes of Concrete Art“ ist eine Werkreihe, die eine gezielte Auseinandersetzung mit den optischen und in zweiter Instanz auch emotionalen Wirkungen von Farbe und Form forciert. Als Schule des Sehens und Empfindens kann der Betrachter sich im wahrsten Sinne des Wortes in die Farbräume der 36 großformatigen Arbeiten begeben, sich zwischen ihnen bewegen, von einer Form in die nächste eintauchen. Als Studienobjekt für ein breites Publikum gedacht ist diese Arbeit nicht in Einzelteilen verkäuflich, sondern als Konvolut für einen öffentlichen Ort konzipiert


Seit 2017 arbeitet D. C. Nikolic bereits an dieser Werkreihe. Anfang 2021 werden alle Tafeln abgeschlossen sein.
Einzelne Teile der Werkreihe sind in der aktuellen Ausstellung zu sehen:
Reciprocity im OZM Artspace.