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Über mich – kurz
Ich bin 1979 in Göttingen geboren, als Kind jugoslawischer Gastarbeiter, und lebe heute als bildender Künstler in Hamburg.
Meine Arbeit kreist um die Beziehung zwischen optischen Reizen und persönlichen Empfindungen – wie Formen, Farben und Strukturen unser Inneres in Bewegung versetzen.
Ich nenne meinen Ansatz Introspektiven Konstruktivismus: Kunst als Instrument, sich selbst zu spüren – jenseits von Narrativen, Trends und äußeren Zuschreibungen.

Herkunft & Kindheit
Ich wuchs im Studentenviertel Göttingens auf – umgeben von Akademikern, Gastarbeitern, Künstlern, Hausbesetzern und internationalen Studierenden. Diese „Kindheit zwischen den Stühlen“ prägte mein Interesse für die Strukturen von Lebensentwürfen und gesellschaftliche Dynamiken.
Meine wenig behütete Kindheit gab mir die Freiheit, die Welt selbstständig zu entdecken. Die Universität, der Güterbahnhof, leerstehende Häuser und Fabriken – alles, was diese diverse Umgebung zu bieten hatte – waren willkommene Zwischenwelten für mich und meine Freunde.
Mit zehn Jahren verbrachte ich mehrere Wochen in der von Anton Stankowski gestalteten Universitätsklinik. Dort entdeckte ich in den klaren Mustern und rhythmischen Strukturen eine Form des kontemplativen Sehens. Ich begann zu verstehen, welche Kräfte in Mustern stecken können.
Dass ich, seit ich denken kann, einen Stift in der Hand halte, brauche ich natürlich nicht zu erwähnen.

Jugend & Wendepunkte
Meine Jugend verlief so wild, wie es nur sein kann. Mit dreizehn entdeckte ich Graffiti – ein Ventil für Energie, Wut, Neugier und Freiheitsdrang. Ein gelebtes Experiment für die Grenzen unserer Gesellschaft.
Diese Zeit brachte mich in Schwierigkeiten, aber auch zu entscheidenden Einsichten. Nachdem mir die Justiz nach mehreren Versuchen letztendlich ordentlich „den Kopf gewaschen“ hatte, beschloss ich, meine Kreativität vielleicht doch lieber in Bahnen zu lenken, deren Auskommen nicht mein Leben vollends ruinieren würde.
Ein Studium der angewandten Künste in Hamburg sowie eine Ausbildung zum Comic- und Trickfilmzeichner gaben mir das handwerkliche Rüstzeug für meine Wege. Doch bald merkte ich, dass ich mehr wollte.
Ein sinnloses Herumgestalten ohne volles Verständnis der Dinge schien mir uninteressant. Weshalb ich mich dann der bildenden Kunst widmete, um mehr Tiefe zu erfahren.

Vom Experiment zur künstlerischen Praxis
So begann ich, die bildende Kunst zu meinem Lebensraum zu machen. Ich experimentiere mit Form, Farbe und Struktur – als Mittel, um Fragen zu stellen und mit den Antworten zu gestalten.
Mich interessiert, welche inneren Bewegungen Kunst im Betrachter auslösen kann. Wie sie zu einem Spiegel wird – nicht für die Welt, sondern für das eigene Empfinden.
2009 wurde ich Mitbegründer der künstlerischen Hausbesetzung im Hamburger Gängeviertel, die bis heute besteht. Die Arbeit in diesem Kollektiv, die Auseinandersetzungen mit Behörden und Politik und die Erfahrung, etwas Dauerhaftes aufzubauen, haben mich tief geprägt. Sie zeigten mir, wie gesellschaftliche Narrative funktionieren – und wie leer oder halbgar sie oft sind.
Das bestärkte mich in dem Wunsch, eine Kunst zu betreiben, die sich nicht an die Fragilität von Weltbildern lehnen braucht.

Heute arbeite ich als bildender Künstler in Hamburg. Die Begegnung mit Stankowskis Gestaltung nach dem Schema der geometrischen Abstraktion fand letztendlich Eingang in meine Art, mit der Kunst und der Welt umzugehen. Ich erkläre nicht die Welt mit Kunst – ich erkläre mir die Welt durch Kunst.
Meine Werke sind visuelle Konstruktionen, die innere Dynamik anregen sollen – Systeme aus Farbe und Geometrie, die den Blick nach innen lenken.
Ich verstehe Kunst als Forschung am Empfinden: Wer differenziert fühlt, kann differenziert denken. Und wer sich selbst klar spürt, ist weniger anfällig für Manipulation.
Darum ist meine Kunst ein Statement – aber kein narratives. Sie richtet sich gegen die Verführung durch äußere Erzählungen und plädiert für eine Auseinandersetzung, die aus dem eigenen Inneren heraus geführt wird.